Mittsommernächte
Wenn die Glühwürmchen
einschweben in die Zeit, in die dunklen Mittsommernächte, aus dem Unterholz
auf den Weg
hinaus, hier eines
dort eines, wieder eines, wenn sie aus dem hohen Gras blinken wie winzige
Laternchen überall in der
Fichtenschonung,
werden wir zu Mitwissern.
Lautlos tauchen sie auf,
steigen unruhig, als trüge sie ein wechselnder,
sanfter Wind, empor, tauchen steil
wieder ein zu den anderen, die im Gras geblieben sind, ganz an ihr kühles
Strahlen
gegeben. Und plötzlich sagt es uns
auch der Ruf des Käuzchens, das Rascheln eines Tieres im Laub, die matte
Helligkeit der Birkenstämme, die
Finsternis aus dem Dickicht, der zögernde Schritt der Liebenden, das
Aufrauschen in
den Wipfeln: ein Fest ist im Gang.
In den Glühwürmchen, in den zahllosen grünen Lichtchen wird das Geheimnis
der
Mittsommernächte sichtbar, wie in den Sternen das Geheimnis des Raums.
Helmut
von Cube |